Beziehungs-Burnout: Wenn die Beziehung uns krank macht

Druck und Stress am Arbeitsplatz führt dazu, dass immer mehr Menschen an Burnout leiden. Doch wussten Sie, dass es auch in Ihrer Partnerschaft zu einem sogenannten Beziehungs-Burnout kommen kann? Was es damit auf sich hat, wie Sie es erkennen und überwinden:

Inhalt:

Was ist ein Beziehungs-Burnout?

Burnout, zu Deutsch „Ausgebranntsein“, beschreibt eine chronische Erschöpfung aufgrund von zu viel Stress. Stress ist erstmal nichts Negatives, doch gibt es zwischen den Stressperioden keine Erholungsphase mehr und wird der Stress zu einem Dauerzustand, dann macht uns das über kurz oder lang krank. Die Bezeichnung Beziehungs-Burnout ist zwar recht neu, das Phänomen an sich ist aber schon lange bekannt. Die Ursachen ähneln denen eines beruflichen Burnouts. Man investiert einfach zu viel, überarbeitet sich, ohne dabei auf seine eigenen Bedürfnisse zu achten, bis der Körper irgendwann die Reißleine zieht. Nicht selten treten das berufliche und das Beziehungs-Burnout auch parallel auf.


Macht mich meine Beziehung krank? 6 typische Anzeichen

Wie macht sich ein Beziehungs-Burnout bemerkbar? Viele körperliche Symptome ähneln denen eines beruflichen Burnouts. Hierzu zählen zum Beispiel Schlafprobleme, Muskelverspannungen oder eine hohe Infektionsanfälligkeit. Darüber hinaus gibt es aber auch einige Anzeichen, die besonders typisch für ein Burnout aufgrund der Beziehung sind.

1. Sie freuen sich nicht mehr auf die Zeit zu zweit

Wenn Sie an einen gemeinsamen Abend zu zweit denken, dann erfüllt es Sie eher mit Angst vor neuem Streit und Diskussionen als mit romantischer Vorfreude? Wenn Sie sich nicht mehr auf die gemeinsame Zeit mit Ihrem Partner freuen, dann kann das ein erstes Anzeichen für ein Beziehungs-Burnout sein.

2. Keine Lust mehr auf Sex

Stehen wir unter Dauerstress, dann produziert unser Körper besonders viel Cortisol. Das Hormon, welches auch als Stresshormon bezeichnet wird, verringert Ihre Lust und sorgt dafür, dass Sie Ihre Partner weniger attraktiv finden. Ihr Körper sendet Ihnen auf diese Weise deutliche Signale, dass Ihre Beziehung Sie krank macht.

3. Ständige Müdigkeit und Erschöpfung

Personen, die unter einem Beziehungs-Burnout leiden, stehen 24/7 unter Stress. Das macht uns verständlicherweise müde, erschöpft und ausgelaugt. Wenn Sie täglich alles und noch mehr für Ihre Beziehung geben, dann sind die Energiereserven einfach irgendwann aufgebraucht. Hier besteht dringend Handlungsbedarf, denn Ihre Partnerschaft macht Sie krank.

4. Beziehungs-Burnout kann zu Rückzug führen

Sie sind in letzter Zeit einfach gern allein. Verabredungen oder Events sagen sie meistens ab. Rückzug ist ebenfalls ein typisches Signal für ein Burnout in der Partnerschaft.

5. Gewichtsveränderungen

Mit ständigem Stress gehen wir ganz unterschiedlich um. Während es den einen eher auf den Appetit schlägt und sie unter Stress kaum noch etwas runter bekommen, leiden andere wiederum unter starken Heißhungerattacken. Eine plötzliche Veränderung im Gewicht kann natürlich auch viele andere Ursachen haben, ist jedoch nicht selten auch ein Anzeichen dafür, dass Sie ein Relationship-Burnout haben.

6. Gleichgültigkeit als Anzeichen für ein Beziehungs-Burnout

In letzter Zeit können Sie sich kaum noch für Dinge begeistern und alles scheint Ihnen gleichgültig? Irgendwie ist Ihnen gerade alles zu viel und sogar der gemeinsame Urlaub, auf den Sie sich doch eigentlich schon Monate gefreut haben, löst in Ihnen keine Gefühle mehr aus? Ein klarer Fall: Sie stecken in einem Beziehungs-Burnout.


Beziehungs-Burnout erkennen & überwinden: 4 Tipps

Jede Partnerschaft durchlebt Auf und Abs. Das ist ganz normal. Meistern Sie die Krise gemeinsam, dann schweißt Sie das noch mehr zusammen. Um das Beziehungs-Burnout zusammen zu überwinden, ist es vor allem wichtig, dieses frühzeitig zu erkennen. So gelingt es:

1. Sprechen Sie über Ihre Gefühle

Um Krisen gemeinsam zu meistern, spielt Kommunikation eine entscheidende Rolle. Eigentlich sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, in der Partnerschaft über Gefühle zu sprechen. Im Alltag bleibt das aber nicht selten auf der Strecke.

2. Kommunizieren Sie Ihre Bedürfnisse, um Ihr Beziehungs-Burnout zu überwinden

Hätten Sie das gedacht? Ganze 70 Prozent aller Beziehungskonflikte entstehen daraus, dass beide Partner unterschiedliche Bedürfnisse und Wünsche haben, diese aber nicht richtig kommunizieren. Wenn Ihnen in der Beziehung alles zu viel wird, heißt der Schlüssel zum Glück wie so oft: Kommunikation. Es ist normal und sogar gut so, dass zwei Menschen nicht immer dieselben Bedürfnisse haben. Oder vielleicht sind Ihre Bedürfnisse ja auch gar nicht so unterschiedlich. Sprechen Sie darüber und finden Sie es heraus.

3. Überdenken Sie Ihre eigenen Erwartungen

Haben Sie ein bestimmtes Bild im Kopf, wie eine perfekte und glückliche Beziehung für Sie auszusehen hat? Und Ihr Partner bzw. Ihre Partnerin erfüllt dieses Bild nicht? Kein Wunder, denn es ist ja IHR Bild. Auch wenn Sie Ihrem Partner kommunizieren, was Sie stört, können Sie nicht erwarten, dass er sich dann genau so verhält, wie Sie es gerne hätten. Am Ende des Tages lieben Sie ihn doch genau dafür, wie er ist, mit all seinen Ecken und Kanten. Ihren Partner nach Ihren Wunschvorstellungen zu verändern ist keine Lösung. Kompromissbereitschaft ist hier angesagt.

4. Mit Achtsamkeit Beziehungs-Burnout überwinden

Ein weiteres bewährtes Mittel, um Ihr Beziehungs-Burnout zu überwinden, lautet Achtsamkeit. Gerade wenn die Beziehung schon länger andauert, fangen wir irgendwann an, sie für selbstverständlich zu halten und die Bemühungen des anderen nicht mehr so wertzuschätzen wie noch zu Beginn der Partnerschaft. Dabei sind es doch gerade die vielen kleinen Dinge und Aufmerksamkeiten, mit denen wir unserem Gegenüber die meiste Freude machen. Wie wäre es mal wieder mit einem spontanen Abendessen, einer liebevollen SMS oder auch nur einer kleinen Nachricht am Kühlschrank. Ein kleiner Liebesbeweis zwischendurch kann auch in einer langen Beziehung viel bewirken.

5. Holen Sie sich Hilfe

Sie kommen alleine nicht weiter? Grämen Sie sich nicht, sich Hilfe bei Freunden zu suchen oder im Zweifel auch den Weg zu einer Paarberatung zu machen. Das ist kein Zeichen dafür, dass Ihre Beziehung gescheitert ist, sondern zeigt im Gegenteil, wie viel Ihnen beiden an der Partnerschaft liegt. Andere Personen können Ihnen dabei helfen, wieder besser aufeinander zu achten und auf die Bedürfnisse des Partners bzw. der Partnerin Rücksicht zu nehmen.


Fazit: Beziehungs-Burnout bedeutet nicht das Ende

Ein Beziehungs-Burnout kann schnell zur Bewährungsprobe für Ihre Partnerschaft werden, aber bedeutet noch lange nicht das Ende. Kommunikation ist hier das A und O. Ignorieren Sie die Anzeichen nicht, sondern sprechen Sie darüber und vor allem miteinander. Nur wenn sich überhaupt kein Kompromiss finden lässt, weil Sie mit Ihren Bedürfnissen so weit auseinandergehen, sollten Sie eine Trennung in Betracht ziehen. Sie scheinen einfach nicht füreinander gemacht zu sein. 

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